Nachhaltige Verpackungs­materialien

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Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien auf einen Blick

Was sind nachhaltige Verpackungsmaterialien?

Nachhaltige Verpackungsmaterialien dienen dem umweltfreundlichen Schutz von Waren bei Transport, Versand, Lagerung und Verkauf. Sie zeichnen sich z. B. durch sparsame Ressourcennutzung, geringe CO2-Emissionen, Langlebigkeit und Effizienz aus. Sie können aus biobasierten Rohstoffen oder Rezyklaten bestehen. Meist sind sie wiederverwendbar, rezyklierfähig, biologisch abbaubar oder kompostierbar. Beispiele sind Holz, Grasfasern, Bambus, PLA und rPET.

Wann ist Verpackungsmaterial nachhaltig?

Verpackungsmaterialien sind grundsätzlich nachhaltig, wenn sie von der Herstellung bis zur Entsorgung nicht mehr Rohstoffe beanspruchen als nachwachsen oder sich regenerieren können. Dies ist u. a. der Fall, wenn sie

Wie beurteilt man die Nachhaltigkeit von Verpackungsmaterialien?

Bei der Beurteilung der Ökobilanz von Verpackungsmaterial gilt es, die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung zu betrachten. Als umweltfreundliche Verpackungsmaterialien gelten Mehrwegverpackungen, Papier und Karton, da letztere aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und gut wiederverwertet werden können.

Auch biobasierte Kunststoffe sowie herkömmlicher Kunststoff mit einem möglichst hohen Rezyklat-Anteil leisten einen Beitrag zum Schutz endlicher Ressourcen. Derzeit wird intensiv an innovativen Materialien und Optimierungsmöglichkeiten für nachhaltige Verpackungen geforscht.

Zertifizierung von Rohstoffen & Materialien

Viele Herstellungsprozesse und Materialien werden auf ihre Nachhaltigkeit hin zertifiziert. So bescheinigen Siegel wie FSC® und PEFC™ einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Rohstoff Holz durch Forstbetriebe und weiterverarbeitende Unternehmen. -> Mehr Infos

Klimaneutralität von Unternehmen

Zahlreiche Verpackungshersteller und Versandunternehmen bieten klimaneutrale Produkte und Versandmöglichkeiten an. Gebäude, Produktion, Logistik und Energie werden klimafreundlich betrieben bzw. genutzt. Unvermeidliche Ausstoße gleicht man durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte aus. Klimaneutral-Label und eine ID-Nummer auf der Verpackung machen dies transparent nachvollziehbar. Generell können Unternehmen und Produkte nach dem internationalen Standard für Klimaneutralität PAS 2060 zertifiziert werden. -> Mehr Infos (KW: Klimaneutrale Verpackungen)

Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit

Die Abbaubarkeit oder Kompostierbarkeit von Bio-Verpackungsmaterial ist europaweit geregelt und zertifizierbar (Europäische Norm EN 13432/EN 14995: 2006). Daneben gibt es den ISO Standard Aerobic Biodegradability und ISO 17088 für die biologische Abbaubarkeit. -> Mehr Infos (KW: kompostierbare Verpackungen)

Welche nachhaltigen Verpackungsmaterialien gibt es?

Weithin bekannt sind die nachhaltigen Verpackungsmaterialien Papier, Pappe, Karton und Holz, biobasierte sowie rezyklathaltige Kunststoffe. Daneben gibt es zahlreiche weitere Materialien, um Verpackungsmaterial umweltfreundlich zu gestalten und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Algen – innovativer Plastik-Ersatz

Nachhaltige Verpackungen auf Algen-Basis werden für Lebensmittel und Kosmetikprodukte genutzt. Sie können flexibel oder stabil sein, transparent oder undurchsichtig. Sie sind biologisch abbaubar, lösen sich in heißem Wasser komplett auf oder sind sogar essbar.

Bagasse – ressourcenschonend aus Zuckerrohr

Bagasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung aus Zuckerrohr. Der anfallende Brei wird zu einem widerstandsfähigen, hitzebeständigen Material verarbeitet, das für Lebensmittel und die Mikrowelle geeignet ist. Teller, Getränkebecher und Schachteln verrotten problemlos auf dem Kompost.

Bambus – schnell nachwachsend und stabil

Lebensmittelverpackungen aus Bambus sind stabil, feuchtigkeits- und hitzebeständig und biologisch abbaubar. Der schnell nachwachsende Rohstoff braucht keine künstliche Bewässerung und eignet sich für Einweggeschirr und Take-away-Verpackungen ebenso wie für Mehrwegverpackungen.

PLA – Plastikalternative aus Nutzpflanzen

Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien aus PLA (Polylactic Acid oder Polymilchsäure) basieren auf Mais, Zuckerrüben oder Kartoffeln. Sie sind lebensmittelgeeignet, allerdings nicht hitzebeständig. Bei der PLA-Herstellung fallen 75 % weniger CO2-Emissionen an als bei herkömmlichem Plastik. Die nachhaltigen Verpackungen sind biologisch abbaubar und kompostierbar.

CPLA – hitzebeständige Bio-Verpackungen

CPLA steht für kristallisierte Polymilchsäure, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen wird, unter Beimischung von etwa 30 % Talk. Bioplastik aus CPLA ist zu 100 % kompostierbar und bis 85 Grad Celsius hitzebeständig.

Graspapier – emissionsarm, recyclingfähig, biologisch abbaubar

Graspapier wächst schnell nach und hat kurze Transportwege. Die Aufbereitung benötigt wenig Wasser und Energie. Schachteln, Füllmaterial und Papier aus dem Bio-Verpackungsmaterial sind sowohl recyclingfähig als auch biologisch abbaubar.

Hanf – wärmeisolierendes Bio-Verpackungsmaterial

Hanf benötigt kaum Düngemittel und kommt ohne Pflanzenschutzmittel aus. Er wächst schnell und kann umfassend verwertet werden. Im Bereich der nachhaltigen Verpackungsmaterialien dient Hanf beispielsweise für isolierende Thermovliese. Nach der Verwendung können diese durch Upcycling weiterbenutzt oder kompostiert werden.

Holz – ökologisch und klimafreundlich

Der natürliche Rohstoff Holz ist nachwachsend, CO2-neutral und biologisch abbaubar. Seine Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, z. B. als Transportboxen, Kisten, Schachteln oder Paletten. Holz kann als Einmalverpackung oder als wiederverwendbares Verpackungsmaterial genutzt werden und eignet sich für Upcycling.

Papier – recyclingfähig und biologisch abbaubar

Da es aus Holz hergestellt wird, zählt Papier zu den nachhaltigen Verpackungsmaterialien. Es kann sehr gut recycelt werden und ist biologisch abbaubar. Ökologisch besonders wertvoll ist Recycling-Papier und wiederverwendete Pappe, z. B. für Versandumschläge oder als Füllmaterial.

Karton – besonders klimaschonend aus Recyclingmaterial

Um Kartonverpackungen ökologisch verantwortungsvoll zu nutzen, sollte man zu Faltschachteln greifen, die zu 100 % aus recycelten Ausgangsmaterialien bestehen. Mehrfache Wiederverwendung schont Ressourcen und trägt zur Klimafreundlichkeit bei.

Kakaopapier – ökologisch und kompostierbar

Bei der Verarbeitung von Kakaobohnen fallen die Schalen als Abfallprodukt an. Aus ihnen wird das Bio-Verpackungsmaterial Kakaopapier hergestellt. Das mit herkömmlichen Papierfasern mischbare braune Material ist lebensmittel- und mikrowellengeeignet und kompostierbar.

Kunststoff – nachhaltig dank Kreislaufwirtschaft

Erdölbasierter Kunststoff wird umweltverträglicher, wenn er einen hohen Rezyklat-Anteil enthält. Positiv zu bewerten ist die Mehrfachwendung wie z. B. bei Mehrwegtransportverpackungen. Kunststoff sollte rezyklierbar sein. Hersteller setzen jedoch auch immer häufiger auf biobasiertes Plastik aus alternativen, schnell nachwachsenden Materialien oder Reststoffen aus anderen Industriezweigen, wie Tallöl oder gebrauchtem Speisefett.

Maisstärke – regenerativer Rohstoff für Bio-Verpackungsmaterial

Maisstärke ist Ausgangsmaterial für Polymilchsäure (engl. Polylactic Acid, PLA), aus der Bioplastik hergestellt wird. Die umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien sind lebensmitteltauglich, jedoch nicht hitzebeständig. Neben Lebensmittelverpackungen werden z. B. auch kompostierbare Tragetaschen und Verpackungschips aus Maisstärke produziert.

PET – stabil, vielseitig, recycelbar

PET (Polyethylenterephthalat) ist ein bruchsicherer Kunststoff, der gut recycelt werden kann. Er dient vor allem als Lebensmittelverpackung und für PET-Flaschen, ist aber auch vielseitig für Kosmetik- und Reinigungsprodukte einsetzbar. PET ist frei von bedenklichen Weichmachern.

Tallöl – natürlicher Rohstoff für Stretchfolien

Tallöl fällt als Nebenprodukt bei der Herstellung von Zellstoff aus Holz (hauptsächlich Kiefern) an. Die schwarze Flüssigkeit wird destilliert und aufgereinigt, bevor sie in die Produktion von ressourcenschonenden Stretchfolien einfließt.

Zuckerrohr – regenerativ und 100 % rezyklierfähig

Zuckerrohr ist der schnell nachwachsende Ausgangsstoff für umweltfreundliche Verpackungsmaterialien wie PLA, cPLA und Bagasse. Diese sind stabil und lebensmittelecht, ressourcenschonend und kompostierbar. Ethanol aus Zuckerrohr ist Grundlage für pflanzenbasierte Folien, Beschichtungen und Behälter, die zu 100 % recyclingfähig sind.

Recycelte Materialien

Recycelte Ausgangsstoffe bilden einen wesentlichen Bestandteil vieler nachhaltiger Verpackungsmaterialien. Kunststoff-Rezyklate sind essenziell für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Aus recyceltem PET (rPET) werden neue Verpackungen, Alltagsgegenstände und Textilien hergestellt. Papier kann mehrfach recycelt werden und fließt in neue Papiere und Kartonagen ein oder wird zu umweltfreundlichen Füll- und Isoliermaterialien verarbeitet.

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Gibt es Bio-Verpackungsmaterialien für spezielle Bedarfe?

Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien sind auch für besondere Bedarfe erhältlich. Manche Alternativen eignen sich für Lebensmittel, indem sie z. B. Feuchtigkeit und Fett abhalten, höhere Temperaturen vertragen oder die Frische erhalten. Zerbrechliches ist in flexibler Luftpolsterfolie aus Altpapier gut aufgehoben. Temperaturempfindliche Güter werden durch Thermovlies aus Hanf geschützt.

Sowohl Hersteller als auch spezialisierte Beratungsunternehmen bieten Verpackungsberatungen an. So können Unternehmen aller Branchen individuell maßgeschneiderte, umweltfreundliche Verpackungen für ihre Waren finden und sich dadurch auch wirtschaftliche Vorteile erschließen.

Welche Trends gibt es beim nachhaltigen Packaging?

Entwicklungen wie zunehmender Onlinehandel und E-Commerce, To-go-Gastronomie und Mikroplastik im Meer machen nachhaltiges Packaging immer dringlicher. Zukunftsweisende Nachhaltigkeits-Strategien beinhalten:

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